Ist aller Anfang im Leben immer schwer? Der erste Anfang des Lebens ist die Geburt, daran kann ich mich nicht gut erinnern, allerdings behaupte ich, dass ich in meiner Kindheit keine Angst vom Anfang meines Lebens hatte. Damals hatte ich Freude daran, die Umgebung mit Neugier zu entdecken
Die ersten Dinge lernte ich, ohne zu bemerken, dass ich dies lernen muss. Ich hatte Bereitschaft für Neuentdeckungen, ohne Angst vor der Gesellschaft zu haben. Die Selbstfindungsphase war nicht auf meiner Liste
Als ich groß geworden bin und mich an eine gewisse Lebensweise gewöhnt habe, ist ein neuer Anfang immer schwerer geworden.
Nur wenn der Neubeginn eine Veränderung bringt, entsteht Angst! Angst vor neuer Arbeit, der Einwanderung, dem Schicksal ,der Zukunft, der Liebe , dem Tod und manchmal auch vor dem Leben. Ich frage mich, ob ein neuer Anfang immer dann besonders schwerist, wenn dieser eine unglaubliche Veränderung bringt.
Etwas Altes aufzuhören und Neues zu beginnen, kann ich nicht verhindern. Man muss die Vergangenheit vergessen, um einen neuen Anfang zu erleben. Aber wie vergisst man die Vergangenheit, wenn man ohne Vergangenheit nichts ist?
Es kann sein, dass dein Schicksal dir einen unerwarteten und unerwünschten Anfang bringt.
Der Schritt wieder zu Schreiben nach dem inneren Konflikt mit der Seele ist ein anspruchsvoller Versuch, obwohl das Schreiben die Seele erleichtert. Aufgrund der Schwierigkeiten und dem Leiden passiert das Wunder des Schreibens und der Selbstfindung, indem man beschreibt, was einem das Herz ausschüttet. Trotzdem versucht man aufgrund der Angst zu verstecken, was man wirklich fühlt.
An den ersten Tag in Österreich erinnere ich mich gut. Ich erinnere mich, was ich fühlte und vor was ich in Europa Angst hatte. Die Wintertage waren damals so hart, da es überall schnell dunkel wurde und die Geschäfte früh geschlossen wurden. Andere Menschen auf der Straße mit lächelnden oder traurigen Gesichtern konnte ich leider nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich neu beginnen muss.
Der Anfang eines neuen Lebens mit neuer Sprache, neuer Kultur, neuer Mentalität und mit unterschiedlichen Sitten und Gebräuchen war wie eine Hürde auf meinem ersten Weg in Österreich.
Tagsüber meditiere ich stundenlang, wie ich über den Tellerrand schauen kann und nicht ständig an meine traurigen Erinnerungen bezüglich der Entfremdung und des Heimwehs denken muss. Ein neues Leben ist wie eine neue Geburt, es dauert bis man alle schwierigen Schritte geschafft hat. Mittlerweile musste ich schon wieder in meinem neuen Leben herumtappen und hatte wieder das Gefühl des Versagens. Ich wurde mit anspruchsvollen Herausforderungen konfrontiert, ohne genügend Kraft oder Energie zu haben. Allmählich habe ich realisiert, dass die Herausforderungen uns in manchen Situationen stark machen und der Anfang immer Änderungen mitbringt, vor denen man Angst hat, da wir nicht belastbar sind, wenn wir mit neuen Hürden konfrontiert werden.
Auf einer Seite waren die Herausforderungen für mich die echten Motivationen, die die größte Rolle in dieser Phase spielten, um das Ziel zu erreichen. Auf der anderen Seite waren die österreichischen FreundInnen das Geheimnis des Erfolgs und spielten eine Rolle für einen neuen Anfang in einer fremden Gesellschaft. Durch die Zusammenarbeit mit lieben Menschen und die Unterstützung wurde die Chance gefunden, um einen ermutigenden Anfang zu machen.