Bist du mit diesem Land zufrieden?
Ja, sehr.
Ich habe österreichische und internationale Freunde kennengelernt.
Ohne Gott und ohne ihre Unterstützung würde ich meine Familie vielleicht nicht mehr neben mir haben.
Meine Deutschlehrerin Heike und ihre Familie, meine Betreuerin Kathi Glawischnig und ihre ganze Familie, mein Freund Dieter und der Ute Bock Verein haben mir viel geholfen. Sie sind wie eine Familie für mich und sie stehen mit mir unter dem Regen.
Wie sollen wir mit den Kindern über Rassismus sprechen?
Mein Sohn hat mir das Video vom Todesfall von George Floyd gezeigt und sofort hat er geweint. Ich konnte seine Tränen auf den Wangen nicht sehen. Er ist von Rassismus auch betroffen. Sowohl in der Schule als auch in unserer Gemeindewohnung.
Traurige Geschichten: Der Lehrer und die Schüler nennen ihn Schokolade, oder Affe.
Von den Schülern hört er Schimpfwörter wie Sklave, was ihn ärgert. .
Die Kinder lernen falsche Dinge von den Eltern bei der Erziehung. Man kann nicht die Ideologie oder den Charakter ändern. Nur mit kräftigen Gesetzen und bestimmten Strafen gegen die bösen und dummen Menschen.
Fühlst du, dass du nicht zu dieser Gesellschaft gehörst?
Nicht in der Arbeit, weil ich in der Nacht arbeite und mit Flüchtlingen, die davon auch betroffen sind. Aber die Leute, die ich betreue, hören von Zeit zu Zeit Schimpfwörter. Afrikaner und Araber erleben diese Situationen mit traurigen Gefühlen.
Afrikaner werden auch in den arabischen Ländern unmenschlich und schlecht behandelt und leiden unter dem Abhacken der Hände in Kuwait und Saudi Arabien. Das soll beendet werden.
Ändert der Tod George Floyds die Diskriminierung und Rassismus gegen Menschen mit schwarzer Hautfarbe?
Die Situation in den USA hat die ganze Welt gefasst, aber wir sollten auch nicht die Situation in den arabischen Ländern vergessen. Fremde leiden unter Schmerzen und Tod in Kuwait, Saudi-Arabien, Libanon, Algerien, Marokko…
Ich appelliere an alle NGOs gegen die Sklaverei zu kämpfen.
Sie sollen wissen, dass Menschen mit anderer Hautfarbe auch Menschen sind und Rechte und Würde haben.
Was können wir tun, um als Gesellschaft rassismuskritischer zu werden?
Man muss die Gesetze unterstützen und einsetzen. Wenn man rassistisch geschimpft hat, soll man bestraft werden, somit werden Menschen damit aufhören.
Kinder sollen sich nicht wegen ihrer Hautfarbe schämen, sondern stolz darauf sein. Man kauft die Hautfarben nicht, sondern wird von Gott so geboren und man kann es nicht ändern.
Eltern sollen die Geschichten ihres Lebens und ihrer Länder ihren Kindern erzählen.
Man soll im Schulunterricht viel über Diskriminierung und Rassismus sprechen und Workshops abhalten. Es soll aufgezeigt werden, wie ein gutes Sozialleben miteinander aussieht, egal welche Religion oder Hautfarbe jemand hat.