Deutsch lernen gegen Langweile
Der persönliche Kontakt ist wichtig, da die Geflüchteten in ihrem Leben sehr stark vom Krieg und von der Verfolgung traumatisiert sind. Sie haben sich daran gewöhnt, ständig mit der Familie und den Freunden zu treffen, damit sie ihre traurigen Erinnerungen vergessen können.
Safaa Soliman, Mutter von drei Kindern erzählt, wie ihr Leben während der Krise war:
„Die Situation war am Anfang unvorstellbar. Ich konnte mir nicht vorstellen, nicht hinauszu gehen und mit drei Kindern unterschiedlicher Schulstufen Hausaufgaben machen zu müssen. Wir standen aufgrund des Coronavirus und der schulischen Aufgaben in Form von Online Unterricht und Arbeitsblättern, die in der Schule abgegeben werden müssen, unter Stress.“
Die Syrerin hatte Schwierigkeiten beim Lernen zu Hause, da sie ihren Kindern nicht alles erklären und beibringen kann. Allerdings profitierte sie von alternativen Lösungen, die das Internet bietet, um ihren Kindern beiden Hausaufgaben helfen zu können.
„Zu Hause war ein geschützter Ort für meine Familie, trotzdem konnten meine Kinder die Situation und Ausgangssperre nicht mehr ertragen. Die Langweile und die soziale Distanz spielten eine große Rolle. Auch die Weiterbildung und die soziale Beratung haben uns sehr gefehlt, was die Situation schlimmer gemacht hat“.
Die Vierzigjährige erklärt:„Ich lag abends immer öfter mit Selbstzweifels im Bett, bis ich davon überzeugt war, dass man positiv denken muss, um diese Hürde zu überwinden .
Stundenlang habe ich Deutsch gelernt, um meinen Kindern zahlreiche Themen auf Deutsch erklären zu können.
Dazwischen fuhren meine Familie und ich mit dem Auto, damit die Kinder die Straße sehen und gleichzeitig die Sicherheitsregeln einhalten konnten“.